Sonntag, 17. Juli 2011

Wenn Meisterträume lebendig werden

In Wien Hütteldorf herrscht Euphorie. Rapid verzauberte im letzten Ligaspiel seine Fans nach einem 3:0 in Tirol, stand im Cuphalbfinale und in der Tabelle zwar auf Rang 5, aber nur 2 Punkte hinter Platz 3, auf dem sich Red Bull befand. Die Austria ist auf Rang 1 auch nicht so weit weg mit 5 Punkten, da sie am vorletzten Spieltag auch nach Hütteldorf mussten und zum Abschluss sogar Red Bull empfingen, also noch alles möglich für Rapid, nach dieser schweren Saison noch ganz nach vorn zu kommen. Der Gegner ist Wiener Neustadt, der sich am Ende der Saison das Magna aus dem Vereinsnamen streicht, denn der Autozulieferer zieht weiter südlich nach Graz. Trotz finanzieller Probleme die es daraus ergeben wird für die Niederösterreicher, hatte das bisher kaum sportliche Auswirkungen. Mit 3 Punkten Rückstand auf rapid wäre bei einem Sieg sogar noch die Europaligaquali erreichbar.

Zweites pikantes Detail des Matches ist auf der Bank zu finden. Denn Interimscoach Barisic könnte bei einem Titel sogar den Chefposten erben, aber dafür benötigt man einen Sieg. Auf der anderen Bank kommt Peter Schöttel, eine Rapidlegende und Favorit auf den Trainerposten, der sich auch mit einem Sieg im Hanappi ein schwereres Amt holen könnte als bei der Niederlage. Auch der Block West mit einer beeindruckenden Coreo mit der Aussage: "Jetzt schießen wir euch alle ab" und rapid begann auch sehr offensiv. Und das obwohl mit Salihi nur ein Stürmer auf dem Feld war. Doch genau der traf zum 1:0 nach einer halben Stunde, in der Rapid überlegen war, ohne sich zwingende Aktionen zu erspielen. Ein Eckball den Prokopic bekommt um dem im Abseits stehenden Salihi zu bedienen. Der legt sich den Ball an Fornezzi vorbei und verwandelt das irreguläre, aber zählende Tor. Rapid lies es dann auch wieder ruhiger angehen, aber Wiener Neustadt konnte das nicht ausnutzen, denn im Spielaufbau fehlte die Idee und das schnelle umschalten funktionierte überhaupt nicht.

Aber auch die Salzburger, die zeitgleich spielten, schwächelten. In der 9. Minute lagen sie plötzlich hinten, um aber die Partie vor der Pause wieder auf ein erwartungsgemäßes 2:1 zu stellen. Rapid spielt auch zu Beginn der zweiten Hälfte besser ohne gefährlich zu sein, für den Jubel sorgen andere. Innsbruck gleicht in Salzburg zum 2:2 aus, damit ist Rapid in der Livetabelle an den Bullen vorbei. Und in der 68. Minute kommt es zu einer kuriosen Szene. Ein Freistoß von Steffen Hofmann segelt in den Strafraum und mit Patocka und  Katzer fallen zwei Spieler, die sich aber eher selbst über den Weg rennen als das Ramsebner, der für die Aktion gelb sieht, eingreift. Obendrauf gibt es einen Elfmeter für Rapid. Den tritt Salihi und wieder einmal trifft der Albaner auch.

Was jetzt passiert gehört wohl zu den magischen Momenten im Hanappi. Das Ergebnis aus Salzburg verkündet 3:2, aber für Innsbruck. Als Wiener Neustadt durch Burgstaller dann noch zu einer Chance kommt, schlägt Rapid wieder zu. Steffen Hofmann tritt einen Freistoß aus großer Distanz, der weder von Freund noch Feind wirklich erreicht wird und auch Fornezzi kann nichts machen. Mit dem 3:0 ist die Partie eigentlich entschieden. Doch Aigner sorgt noch einmal für den Anschlusstreffer, wobei wohl die Hälfte des Stadions diesen nicht mitbekommt, denn das grün-weiße Wien ist in dem Moment dabei, erstmals wirklich an die Chance auf die Meisterschaft zu glauben. Dass dem Treffer große Abwehrschnitzer vorrausgehen, bleibt unwichtig. Zumal Christoph Saurer einen Abstauber zum 4:1 verwandelt und somit den alten Abstand wiederherstellt. Salzburg schaffte es hingegen nicht mehr, das Spiel gegen Innsbruck zu drehen und so zog rapid erstmals in der Saison an den Bullen vorbei und konnte sich eine perfekte Ausgangsposition für das direkte Duell gegen die Bullen schaffen.


















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