Mittwoch, 22. Dezember 2010

Ostersonntag im Karli

Der Bericht ist schon ein dreiviertel Jahr alt. Aber da es nächste Woche nach Potsdam geht, ist es wohl ein geeigneter Rückblick auf ein Spiel des jetzigen Drittligisten. Hansas II. ist mittlerweile auch kein Gegner mehr der Brandenburger, dafür spielt die erste Mannschaft Rostocks nun in Liga 3 gegen die Potsdamer.

In der Regionalliga stehen ostdeutsche Clubs zurzeit wohl besser als in allen anderen Ligen zusammen. Neben Chemnitz, dem HFC und Magdeburg tummeln sich zwar noch andere Teams, wie die zweite Mannschaft von Wolfsburg, an der Spitze, aber ein Verein scheint die Liga zurzeit gen dritte Liga verlassen zu wollen. Und wenn man in Babelsberg bei einem hier ungenannt bleibenden Freund ist, der auch noch Fan des Teams ist, so kann man sich einem Besuch im Karli wohl nicht verschließen.Zumindest brachte mich auch dieser Gedankengang ins Karl-Liebknecht-Stadion der brandenburgischen Landeshautstadt. Die Spielstätte ist keine der neuen modernen Arenen, die im Endeffekt eh alle gleich aussehen. Nein, es zeichnet sich durch viel Nähe zum Platz, abknickbaren Flutlichtmasten und vor allem viel Tradition aus. Das Fanspektrum ist für ostdeutsche Verhältnisse weit links, so sieht man mehr als einmal einen roten Stern auf Fanartikeln, was ein Unding bei vielen anderen Vereinen der neuen Bundesländer wäre. Auch eine interessante Konstruktion sind fünf Paletten für den Kapo. Zwar effektiv, aber professionell sieht es nicht unbedingt aus in der Nordkurve des Karlis.
Das Spiel fand gegen die zweite Mannschaft von Rostock statt und nachdem Aufstiegskonkurrenten schon gepatzt hatten am Spieltag, wären 3 Punkte ein weiterer großer Schritt zum Aufstieg. Dass die 12 Rostocker das anders sahen, war wohl verständlich. Nach dem Absingen der Vereinshymne, die übrigens einen Fehler enthält („auf jeden Fall ist es besser als in Sachsen“) begann nun ein Viertligaspiel, dass vor allem auf den Rängen für einige Lacher gut werden sollte. Babelsbergs wichtigster Mann hinten Unger hatte auch gleich den ersten Ballkontakt. Die Gäste versuchten kurz das Spiel mit einer Überraschung zu starten. Doch Babelsberg übernahm das Spiel und nun gab es neben einigen Eckbällen und Halbchancen auch Stimmung auf den Rängen, da der über 100 Jahre alte Verein besungen wurde. Auch wenn der Kapo versuchte deutlich mehr aus der Kurve herauszuholen, doch gelingen sollte es ihm nicht, wobei es trotzdem zu großen Teilen eine gute Stimmung war. Die größte Chance bis dahin: Ein Kopfball auf die Latte. Ansonsten verflachte das Spiel in der ersten Hälfte, auch wenn die Rostock-Fans noch „Auswärtssieg“ skandierten, sah es noch weniger danach aus, als nach einem Babelsberger dreier.
Die zweite Hälfte war wohl Fantechnisch zunächst etwas schlechter, dafür Fußballtechnisch deutlich besser. Denn Frahn konnte einen schönen Angriff mit einem Ei im Rostocker Nest abschließen, nachdem kurz vorher eine große Chance durch eine klare Abseitsfehlentscheidung abgepfiffen wurde. Mit dem Tor kam auch mehr Ruhe ins Spiel, denn Babelsberg hatte zuvor mehr als einmal eine Nullnummer geliefert. Die Rostocker Fans schwenkten nun um. Denn aufgrund der Fanfreundschaft mit St. Pauli begannen die Schmähgesänge aus dem Gästeblock. Doch das konnte die Stimmung kaum trüben und nach einer erneuten Eckenserie schoss Osterhase des Tages, Frahn, sein 21. Saisontor und damit den 2:0 Endstand.
Dadurch gaben die Gästefans Klassiker zum Besten, wie „scheiß Sankt Pauli“, was allerdings für einige Lacher sorgte, da in der Nordkurve Fans mit dem Schal des Kiezclubs standen und lautstark mitsangen. Auch das Skandieren von „Auswärtssieg“ in der Nordkurve spiegelte die gute Stimmung im Block wieder. Die auch nach dem Spiel eine mehr als geniale Fortsetzung fand. Während die Rostocker, die 2 Eier ins Nest gelegt bekommen hatten, ihre Schuhe wieder anzogen (die hatten sie vorher zum klatschen ausgezogen) und von dannen gingen, funktionierte das an den Babelsberger gereichte Megafon nicht und die Nordkurve wurde eben einmal ohne technische Hilfe noch mal zu lautstarker Stimmung gebracht. Insgesamt ein sehr gutes Spiel mit dem richtigen Ausgang, sehr witzigen und kultivierten Fans. Es lohnt sich einmal ins Karli, wie es liebevoll von den Fans genannt wird, zu fahren.








Dienstag, 30. November 2010

Let it snow, Vienna

Nachdem fürs Wiener Derby kurzfristig eher keine Karten zu haben sind und man sich trotzdem in der Österreichischen Hauptstadt aufhält, muss man trotzdem zum Fußball gehen. Und wenn die unteren Ligen schon in der Winterpausen sind, bleibt nur noch die „Heute für morgen“ Erste Liga. Da spielt der leider stark Abstiegsbedrohte First Vienna FC auf der Hohen Warte. Ein sehr schönes Naturstadion, nur die Haupttribüne ist eine Befestigte, auch die einzige die zu diesem Spiel benutzt wurde. Auf der Gegentribüne waren nur Fotographen, die Bilder von Fans haben wollten.
Also erfolgte die Anreise über die U4, die quasi die Fußballlinie unter den U Bahnen, die Linie von Hütteldorf zur Hohen Warte. Von der Entstation waren es 10 Minuten bis zum Stadion, aber bei Flutlichtspielen sind Stadien eh leicht zu finden. Und bei Eintrittspreisen von 7 Euro macht der Fußball auch Spaß, vor allem wenn man es mit Vereinen der englischen Liga vergleicht, wo Tickets die 100 Pfundmarke überschreiten. Aber um die Überleitung mit England zu perfektionieren, die Besonderheit der Vienna: Nur englische Chants, Allerdings hatten wir davon in der ersten Hälfte recht wenig, da wir auf der falschen Tribüne saßen. Dafür gab es sehr leckere Nachos und natürlich Bier. Außerdem gab es sehr gut Spielende Hausherren. Der Gegner war übrigens WAC/ St. Andrä. W steht in dem Fall für Wolfsberg. Die Kärntener spielen in der ersten Liga mit Rang 3 durchaus eine bessere Rolle als die Vienna, aber im Spiel war der Tabellenletzte zunächst stärker und neben recht guten Aktionen gab es auch einen Lattentreffer. Der WAC wurde in den ersten 45 Minuten nicht gefährlich, auch wenn man das Gefühl nicht loswurde, dass der WAC gewinnen würde.
Zur Halbzeit gab es den Blockwechsel, da wir aus irgendeinem Grund bei Kärntenern saßen. Der Viennablock war auch besser gefüllt und die Stimmung war so, wie man sie sich bei einem englischen unterklassigen Verein vorstellt. Die Chants machten ein recht eigenwilliges Flair, das auf alle Fälle als Erlebnis zu zählen ist. Wie das Treten auf die Plastikbänke, die jede Trommel ersetzen. Aber jedes Come on Vienna war vergebens, als nach 2 Minuten im zweiten Abschnitt die Wolfsberger Spieler jubelten. Nach 60 Minuten war die Messe auf der Hohen Warte komplett gelesen. Der WAC führte mit 3:0 und eigentlich wusste keiner warum. Während die Vienna 100%ige vergab, machten die Kärntener alle Chancen rein.

Bring back, bring back, oh bring back Vienna to me, to me,
Bring back, bring back, oh bring back Vienna to me
My Vienna is over the ocean, my Vienna is over the sea,
Vienna is over the ocean, oh bring back Vienna to me.

Auch der eigentlich verdammt geniale Gesang konnte nicht verhindern, dass die Vienna am Ende mit 0:4 unterging, ohne schlechter gewesen zu sein. Allerdings ist die Atmosphäre unglaublich genial. Auch einsetzender Schneefall, der eigentlich auch optimistisch gesehen zu einem Abbruch hätte führen müssen, und verdammt kalte Temperaturen konnte den Tag nicht trüben, auch wenn das Ergebnis nicht besonders war. Die Hohe Warte ist eine Reise wert.
















Endlich im Wiener Westen

Nach ewigen Zeiten Fanschaft hatte ich nun endgültig die Chance im Zuge der Bewerbung, ein Spiel im Hanappi zu verfolgen. Das hieß natürlich auch, dass sämtliche Wiener Freunde auch zu kommen hatten. Schon auf der Fahrt von Linz nach Wien, vor allem ab Auhof war die Vorfreude bei mir zu spüren. Das Auto wurde ca. 1000 Meter vorm Hanappi abgestellt und der Weg war frei zum Spiel in Hütteldorf. An der U Bahn wurde nun auf die beiden Mitgänger gewartet.
Rapid war mehr oder weniger in der Krise. Zwar 7 Spiele in der Liga ungeschlagen, aber auch mit viel zu wenig Siegen stand man in der Tabelle, vor allem hinter Sturm und den unaussprechlichen, was die grün weißen unter Druck setzte. So kam der Tabellenletzte LASK eigentlich gelegen, aber schon in Linz verlor Rapid wenn auch unglücklich mit 1:0. So war zu Hause ein Sieg eigentlich Pflicht.
Vor dem Stadion zu dritt gab es noch Karten zu holen, doch soweit kamen wir nicht, da eine nette Abobesitzerin uns ins Stadion ließ. So standen wir innerhalb kürzester Zeit auf der Ost. Vor dem Spiel hörte man die Linzer Fans. Wohlgemerkt das einzige mal. Denn mit Start des Spieles begann die Schalchoreo und danach wurde auf der Ost supportet, allerdings nie so richtig genial. Dafür gab es in den ersten Sekunden schon Grund zum Jubeln, doch ein Katzerfreistoß wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt.
Die Kapos heizten uns allmählich immer mehr ein, indem sie ständig verschiedene Fangesänge anstimmten und die meisten Zuschauer sangen auch lautkräftig mit, andere hingegen bevorzugten es, das ganze Spiel hindurch zu schweigen und in 90 Minuten gerade einmal „Rapid!“ zu rufen. Wir hingegen beteiligten uns aktiv an der Choreo, was die Mannschaft dazu antrieb, in der 7. Minute das erste reguläre Tor zu erzielen. Torschütze war Hamdi Salihi und Hütteldorf bebte. Naja, zumindest die West und Teile der Ost.
Rapid wurde nach dem Tor nicht nachlässig, sondern machte weiter kräftig Druck und wir machten unserer Mannschaft mit Welthits wie „Hütteldorfer Jungs“ Druck. Na gut, es gibt schlimmeres als diesen Fangesang, aber trotzdem musste das mal erwähnt werden.  Der Gesang machte zwar Hoffnungen auf eine Rückkehr von Jan VoH, diese blieben aber unerfüllt. Der Linzer ASK fing an, zu versuchen, den Spielfluss zu unterbinden, was in drei gelben Karten in der ersten Halbzeit führte –das Zeug zum neuen Mattersburg haben die Abstiegskandidaten also durchaus.
Bei den Hütteldorfer Jungs machte vor allem Drazan nach seiner Einwechslung mächtig Betrieb und auch Gartler zeigte eine gute Leistung, so dass Salihi nur gut stehen musste um Bälle nicht am Tor vorbei zu bekommen. Die Fans waren definitiv am Abend eine Klasse schlechter als die Ost, die West war selten zu hören, was eher an den Trommlern auf der Ost lag, als an etwas anderem. Lichtblick im Osten war eigentlich nur der Einsatz von Pyrotechnik zur Rapidviertelstunde. Was bei einem 5:0 zu verkraften war. Auf alle Fälle war das Spiel nicht auf hohem Niveau, aber die Partie machte Hoffnung auf einen erfolgreichen Jahresabschluss.  











Legenden sterben nicht durch die eigenen Fans

1985, Gerhard-Hanappi-Stadion. Nach einem 3:0 im Hinspiel verliert die SG Dynamo Dresden in Hütteldorf mit 0:5 und verspielt so ein scheinbar sicheres Weiterkommen im Europapokal. Diese Schmach sollte nun in Dresden am 23.01.2010 getilgt werden, mit einem Freundschaftsspiel. Grund für mich, mein erstes Spiel bei Rapid zu verfolgen, denn wann spielt der österreichische Rekordmeister schon mal in der Nähe? Nach mehreren Mails in den 14. Wiener Bezirk wurde mir eine Karte reserviert und so konnte ich als Piefke in Deutschland im Rapidblock stehen.
Die Anreise war etwas komplizierter, doch man fand eine Stunde vor Beginn in der Nähe des legendären K-Blocks noch genügend Parkplätze. Da ich mich genau auf der falschen Seite des Stadions befand, war es von Nöten, sämtliche Polizeisperren und den Zug der BULTRAS zu überwinden. Nachdem das gelungen war, begann das Warten mit einigen Österreichern auf die Fans aus Rapid und auf Andi Marek, der die Karte für mich noch im Gepäck hatte. Nachdem er meinen doch recht sächsischen Dialekt bemerkte, kam der Test, ob ich in den richtigen Block wollte. „Bist du ein Rapidfan?“ Die Antwort lautete ja und so waren alle Hürden für das Spiel genommen. Lautstark wurde zu Beginn das Bleiben von Steffen Hofmann ersungen. Aber bis heute gibt es noch keine Entscheidung seinerseits, ob er in Wien bleibt. Auch ein einheitliches Auftreten im Block wurde erreicht, indem Mützen in den Rapidfarben kostenlos verteilt wurden. Bei den Hausherren gab es eine recht eindrucksvolle Bengalochoreo zu Beginn. Das Spiel im neuen Schmuckkästchen Rudolf-Harbig-Stadion war angerichtet.
Es trafen sich, trotz nur 7.800 Zuschauern, doch recht stimmgewaltige Fans und so waren die Dynamos zwar lauter, die grünen aber konstanter. Auf dem Platz wohl ein ähnliches Bild, Rapid spielte überlegen, aber nur die Hausherren kamen zu Chancen. Derweil bekam man auf den Rängen nicht viel davon mit. Denn der Block West hielt sich eben mit hüpfen, klatschen, singen und Schals werfen bei eisigem Wetter warm. Der zweite richtige Zeitpunkt, an dem die Grün-Weißen die Lauteren waren, war zum Freistoß von Dober. Die erste Rapidchance war gleich drin und noch lauter war der Jubel…äh Gesang, als das 2:0 durch Trimmel fiel. Noch vor der Pause gab es einen Aufreger im 16er, nachdem der Torschütze Dober den Ball an die Hand bekam. Der deutsche Schiedsrichter hatte ein einsehen mit den Schwarz-Gelben und Savran verwandelte den Elfmeter zum 1:2 Halbzeitstand.
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten wir plötzlich starkes Übergewicht in der Lautstärke, denn der K-Block war noch halbleer, erst 5 Minuten nach Wiederanpfiff füllte sich der Block. Dabei gab es vor dem Stadion Straßenschlachten, nachdem Ordner versucht hatten, die Fans mit Bengalos aus dem Block zu filtern. Das Spiel plätscherte vor sich hin und Chancen wurden auf beiden Seiten nicht genutzt, dafür wurde auf beiden Seiten kräftig durchgewechselt. Es begann die letzte Viertelstunde, doch wenige Sekunden vor dem Einklatschen der letzten 15 Minuten traf Steffen Hofmann, der Hütteldorfer Fußballgott, zum 3:1. Die 75. Minute brach an und die Bengalos wurden entzündet. Zunächst kein Problem, aber die Ordner stürmten plötzlich den Block um die „Unruhestifter“ herauszufiltern und es kam zu Unruhen. Denn natürlich flogen jetzt Bengalos auch auf den Rasen und sobald ein Ordner außer Reichweite war, wurden erneut Bengalos gezündet. Das massive Eingreifen der Sicherheitskräfte ist aber differenziert zu betrachten, weil ohne ihr Eingreifen es keine Ausschreitungen gegeben hätte. Zudem war bekannt, dass sowohl Dynamo als auch die Anhänger vom SK Rapid Pyrotechnik anmelden wollten.
Die Lage beruhigte sich schnell wieder, doch der fade Beigeschmack ist natürlich geblieben, auch da Zeitung und der MDR über Ausschreitungen berichteten. Obwohl diese ja von den Sicherheitskräften ausgingen. Durch die Ereignisse im Block gingen die Tore von Kegel und Konrad zum 2:4 Endstand aus Sicht der Sachsen zu Ende. Stimmungstechnisch hatten schon die 200 Hütteldorfer allein beeindruckt, zudem kam eine gewohnt starke Leistung des K-Blocks. Ein schönes Spiel mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass es zu unschönen Berichten im Nachgang kam. Denn Pyrotechnik gehört sowohl in Dresden, als auch in Wien zur Fankultur und so legendäre Vereine leben von ihren Ultras. Im Gegensatz dazu sind die Medien der größere Feind des Fußballs.








Dienstag, 2. November 2010

Die CO2-Lüge

Ein etwas älterer Artikel für eine andere Seite: Kopenhagen, der Klimagipfel. Nach wochenlangen Gesprächen ein Konsens, der getrost als Nonsens bezeichnet werden kann. Das haben die Medien schon berichtet, aber auch andere Foren, Blogs und an Stammtischen wurde wohl die CO2-Einsparung schon durchgesprochen bis zum Ende und weit darüber hinaus, denn es geht ja um die Erde, unser Klima und unsere Zukunft! Aber ist dem so? Ist die Verbrennung von Erdöl der Grund für die Erwärmung der Erde und kann ein Eindämmen der Schadstoffe die Klimaerwärmung stoppen?

Zunächst mal ein Blick auf das CO2. Das Klimagas, wie es die Medien uns weismachen, soll eingespart werden. Das Kohlenstoffdioxid entsteht vor allem bei der Verbrennung von Stoffen, im Körper und in der Industrie. So wird der Mensch mit Strom und Wärme versorgt und das läuft über eine Verbrennungsrechnung ab, die jeder in der Schule hatte. Feststellen wird man, dass man diese nicht verändern kann. Es entsteht prozentual gesehen immer die gleiche Menge Kohlenstoff. Daraus ergibt sich eine ganz einfache Logik. Entweder man reduziert den Einsatz von Brennstoffen und das ist bei steigendem Bedarf einfach nicht möglich, oder man rechnet sich die Sache schön. Wie funktioniert das? Einfache Prozentrechnung. Denn wenn man mehr Luft der Verbrennung zuführt, ändert sich nichts am Verbrennungsvorgang, aber der Teil CO2 im Abgas ist viel geringer. Zwar geht die gleiche Menge CO2 in die Luft, aber nur noch ein Bruchteil der Masse ohne den zusätzlichen Luftanteil.
Zudem besteht die Frage, ob es genügend fossile Brennstoffe gibt, um einen ernsthaften Klimawandel herbeizuführen. Heutige Klimamodelle sind auch nur Hochrechnungen und die meisten haben eine Schwachstelle. Sie berücksichtigen den größten Problemherd nicht. Wie lange reicht das Öl. Experten sprechen von maximal 20 Jahren. Was dies zur Folge hat, kann sich jeder selbst ausmalen, denn ohne Öl wird’s kalt. Nicht auf der Erde, aber in den Wohnungen von uns allen. Okay, da gibt es Wärmepumpen, aber auch die laufen mit Strom, der zu einem Großteil auch von fossilen Brennstoffen gedeckt wird. Die Welt steht sicher vor einem Wandel, nur wird dieser keine Wandel des Klimas sein. Denn wir müssen unseren ganzen Lebenswandel auf die veränderte Nutzung unserer Ressourcen einstellen. Das wird die zentrale Aufgabe in diesem Jahrhundert. Aber auch die Ölkonzerne forschen fieberhaft an neuen Technologien und die Brennstoffzelle ist nur noch nicht wirtschaftlich betreibbar. Wem dort der Durchbruch gelingt, hat auch nach dem Wegbrechen seines Standbeines noch eine große Zukunft im Energiewettbewerb.
Auch wenn die Temperatur durch Treibhausgase leicht ansteigen sollte, ist die Sonnenstrahlung zu beachten. Diese war in den letzten 100 Jahren so konstant hoch wie in tausenden Jahren zuvor nicht. Das heißt, wenn die Strahlung wieder abnehmen sollte folgt auch eine reduzierte Oberflächentemperatur der Erde. Der Effekt würde also ein Gegensteuern gegen die globale Erwärmung bringen. Man sieht, es ist nicht so einfach, wie unsere Medien es gerne darstellen. Das Wetter auf der Erde ist so komplex, dass Vorhersagen für den nächsten Tag nicht hundertprozentig sicher sind, aber Modelle für das Jahr 2050 sollen es sein? Keiner kann sich sicher sein, wie sich das Klima entwickelt, aber dass geschieht, was uns weiß gemacht werden soll, ist eine der unwahrscheinlichsten Varianten. Jeder sollte seine Meinung erst bilden, wenn er auch andere Meinungen gehört hat.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Erste Liga, nur Harnik weiß warum!

Chemnitz besiegte nach dem Spiel gegen Dresden dann auch noch Aue und St. Pauli und stand so in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Ein Grund an die Gellertstraße zu fahren und eine der begehrten Karten zu erstehen. Ein sehr kurzfristiges Unterfangen. Das Stadion war schon fast ausverkauft, es galt eine der 83 Restkarten zu bekommen. Dafür stand ich eine Stunde vor Öffnung der Tore als erster an. Das die Tore erst 2 Stunden nach meinem eintreffen geöffnet wurden stand so nicht auf der Seite des CFC, nicht das einzige was zeigte, dass man eben bei einem Amateurverein zu Gast war. Doch so blieb auch Zeit Bekanntschaften zu schließen mit einigen (weiblichen) Fans, die sich auch Zugang zur Gegentribüne verschaffen wollten. Als die Tore geöffnet wurden gab es Tatsächlich noch Karten für diesen Sektor, ganze 3. Also war die Vorletzte Karte meine. Trotzdem war das Stadion im Endeffekt nicht ausverkauft, denn der VfB Stuttgart verzichtete auf über 1500 Karten. Für einen Bundesligisten ein etwas trauriges Verhalten.

Dafür war die Stimmung beim Chemnitzer FC sehr gut, was sich zunächst nicht auf den Rasen übertrug. Es begann mit einer Coreo und ging weiter mit einer Fankurve unterhalb der Anzeigetafel, die gut für Stimmung sorgte. Auf dem Platz kämpfte sich Chemnitz nach und nach in die Partie. Nach den ersten Problemen durch die Stuttgarter Offensive, genau genommen mit Marica, kamen die Himmelblauen gut in die Partie. Mit Dobry kam auch ein Spieler dann in die Partie, den ich aus Dresden schon kannte. Doch während der CFC sich gut machte konnte man das vom Schiedsrichter nicht 100%ig sagen. Ein Fragwürdiger Freistoß sorgte für einigen Unmut auf den Rängen. Auch wenn er ansonsten recht gut pfiff, konnte man ihm durchaus kleinliches Gepfeife unterstellen. Der Freistoß brachte aber Ruhe ins Stadion, denn der Ball lag im Tor. Doch der Schiedsrichter machte seinen Fehler wieder wett in dem er das Tor wegen einem Rempler im Strafraum nicht gab. So blieb es beim 0:0, dass auf den Rängen immer mehr für Optimismus sorgte.

Nach der Pause überschlugen sich dann die Ereignisse. Erst kam der VfB einen berechtigten Elfmeter zugesprochen, doch Marica setzte den Elfer an den Außenpfosten. Danach drückten die Himmelblauen den Bundesligisten in die eigene Hälfte und waren die bessere Mannschaft. Ulreich rettete dem VfB das Unentschieden. Dagegen war auf den Rängen von Stuttgarter Seite nichts bundesligareif. Es war nicht nur praktisch nichts zu hören sondern auch theoretisch nicht möglich. Von den hochgelobten Stuttgarter Ultras war im Stadion nichts zu sehen. Dagegen war auf den Rängen der Chemnitzer jetzt beste Laune. Die Stehplätze der Haupttribüne stimmten den Wechselgesang über 3 Kurven an. FCK, die Initialen des Vereins vor der Umbenennung. Die Stimmung schien auch die Mannschaft zu pushen und in der 74. Minute war es auch so weit. Der Kleine CFC führte nach einem Förstertor gegen den großen VfB mit 1:0. Wer schon einmal miterlebt hat wie ein Jubel ist in einem Block, in dem man sich keine 20 cm bewegen kann, kann erahnen wie das Stadion tobte. Beschreiben kann man es einfach nicht. Und während die Führung gefeiert wurde kam auf dem Platz der Österreicher Harnik. Dies sollte die entscheidende Wendung sein. Doch zunächst stimmten die Chemnitzer den Europapokalsong an. Ausscheiden kann man ja später immer noch.

Doch nun kam die Show des Martin Harnik. Während Sturmkollege Pogrebnyak mit Schwalben für Aufsehen sorgte, kam der Österreicher mit seinen ersten Ballkontakten zum Ausgleichstor. Dies bedeutete auch Verlängerung, da der CFC die große Chance zum 2:1 vergab. In der Verlängerung gab es auch nur einen Aufreger. Allerdings auch entscheidend. Denn mit Richter schied der Kapitän nach einer Notbremse am russischen Teamstürmer aus und so stand die Abwehr des Regionalligaspitzenreiter nicht mehr so sicher. Dies nutzte wieder der eingewechselte Harnik mit zwei Toren zwischen der 105. Und 120. Minute. Damit platzte nach einer guten Leistung der Traum vom Achtelfinale für die Chemnitzer. Es war über die gesamte Partie ein großer Auftritt gegen den Bundesligisten. Die Anhänger der Himmelblauen feierten den Bundesligisten dafür mit dem Schlachtruf „Erste Liga und keiner weiß warum“. Das galt für alle außer Ulreich und Harnik. Die beiden retteten den VfB Stuttgart den Verbleib im Wettbewerb.

Da die Chemnitzer die „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“-Flagge wieder mal furios geschwenkt haben, sie hier ein Blick auf eine andere Aktion der österreichischen Fans gestattet. Die Initiative 36 Runden beschäftigt sich darum, dass der ORF als Sender nicht nur zwei Wiener Vereine hauptsächlich darstellen soll, sondern nach dem öffentlichen Auftrag alle Vereine möglichst gleich zu  behandeln. Ein Blick zur ARD und zum ZDF. Die 2. Runde hatte den Kracher Bayern gegen Bremen zu bieten und dieser wurde auch übertragen. Dagegen hätten auch kleine Vereine die einmalige Chance auf viel Geld durch die TV Übertragung und bei ach so tollen Reformen für die Regionalligen benötigen sie auch den unerwarteten Geldregen. Natürlich ist es dann besser, den Topvereinen die in der Champions League auch eine erhöhte Medienpräsenz bekommen dieses Geld auch noch zuzuschieben. Vielleicht sollte auch in Deutschland ein Umdenken stattfinden, vor allem wenn Clubs nicht den Weg wählen und in die Kölner Arena wechseln, nur damit möglichst viel Geld gemacht wird. Vereine die auf ihre eigene Fanschaft setzen und nicht auf finanzielle Rosen gebettet sind sollten auch Unterstützt werden. Auch das sollte Aufgabe eines öffentlich rechtlichen Rundfunks sein.