Nur einen Tag nach dem Basketball ging es wieder nach Berlin in die O2 World. Doch diesmal zu einer stimmungstechnisch besseren Veranstaltung. Die Halle wurde mit einigem logistischen Aufwand über Nacht umgebaut und so wurde aus dem Basketballfeld ein Eishockeyfeld. Ziemlich unglaublich, wenn man keine 24 Stunden später in die gleiche Halle kommt und ein komplett anderes Bild in der Halle vorfindet. Es spielte übrigens Mannheim, die seit Jahren von SAP gesponsert werden. Alle weiteren Vorgänge darüber sollten jedem bekannt sein, Hopp und Hoffenheim sind ja durchaus ein Begriff. Aber Gästefans waren eher nicht in der Halle vorhanden. Dafür war ich im Fanblock der Eisbären Berlin. Der Verein war nicht nur mehrmals DDR Meister (in der kleinsten Eishockeyliga der Welt, ganze 2 Teams) sondern trat damals unter einem anderen Namen an. BFC Dynamo Berlin.
Die Fans genießen ja beim Fußball schon einen besonderen Ruf und auch beim Eishockey sieht man die gleiche Fanbasis. BFC bleibt eben BFC. So entwickelte sich aber eine recht geniale Stimmung, die man durchaus mit Fußballspielen vergleichen kann. So sind Klassiker wie ein Dynamo-Wechselgesang genauso zu hören wie „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“. Also war die Stimmung wie auf einem Fußballplatz und in der ersten Reihe der Berliner standen zum Teil Gestalten, denen man Nachts nicht über den Weg laufen will. Das Kräfteverhältnis auf dem Spielfeld war dafür nicht ganz so klar wie das auf den Rängen. Denn die Mannheimer gingen in Front zu einem Zeitpunkt, an dem die Eisbären kurz vorm Führungstreffer waren. Dabei blieb es auch nach einem Drittel.
Doch die Berliner sollten auch noch zum Torerfolg kommen und so kam erstmals richtig Stimmung auf. Doch der Jubel der ganzen Halle verebte wieder, als die Gäste ein weiteres Mal in Führung gingen. In dem Moment viel auch die Motivation in der Kurve extrem, obwohl die Vorsänger einen guten Job machten und immer wieder zu motivieren wussten in der ausverkauften O2 World. Das letzte Drittel sollte dann auch wieder die normalen Berliner Zuschauer zum aufstehen bewegen, denn die Berliner drehten die Partie. Dynamo, also die Eisbären gewannen die Partie doch noch mit 3:2 und auf den Rängen war kurz vor Silvester Hochstimmung.
Lustig wurde es dann beim anschließenden Jubel und der Feier danach. Denn zunächst bekam der Berliner (Eis-)Bär eine Pyrotechnik ist kein Verbrechen Fahne in die Hand gedrückt. Der Versuch, die Fahne einem Spieler zu geben scheiterte dagegen. Danach sollte es ein Uffta geben, die Fans riefen laut und eigentlich auch deutlich „hinsetzen“. Es scheiterte doch zunächst. Ob es an der Vielzahl der nicht deutschsprechenden Spieler lag oder an einem akustischen Phänomen konnte nicht zweifelsfrei gelöst werden. Es gelang nach einigen Minuten doch, dass die Spieler sich setzten. Damit war auch der letzte Fan wieder beruhigt und konnte ins neue Jahr auch recht zufrieden rutschen.
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