Dienstag, 19. Juli 2011

Wenn das Spiel des Jahres fast unwichtig wird

Nach längerer Zeit sollte es nun wieder nach Potsdam gehen und das bei dem eigentlichen Spiel des Jahres für die Brandenburger. Doch es hatte sich viel getan. Eine grandiose Rückrunde der 03er sorgte dafür, dass am Babelsberger Park das Abstiegsgespenst endgültig vertrieben war und so war die Saison eigentlich gelaufen. Doch der Gegner war kein geringerer als Dynamo Dresden. Die Sachsen hatten sich vorgenommen, noch ein Wort im Aufstiegskampf mitzureden und hatten daher auch mit Mauksch den nicht unbedingt erfolglosen Trainer dafür geopfert. Auf der anderen Seite hatte man mit Dietmar Demuth einen Trainer, der seit 2007 die Mannschaft formen durfte. Dabei stand ein Aufstieg, einige Landespokalsiege und damit ein paar DFB Pokalspiele auf der Habenseite des Trainers.

Aus Wien fährt man nicht wirklich kurz nach Potsdam, aber das Spiel war es unter anderem Wert. In der Stadt waren gegen Mittag schon einige der Sachsen vor Ort. Spätestens seit dem Spiel letztes Jahr gegen Rostock II war klar, das Spiel würde schon aus fantechnischen Gründen interessant. So war auf dem Weg per Straßenbahn auf dem Weg ins Karl-Liebknecht-Stadion schon einiges los. So brauchten auch die öffentlichen Verkehrsmittel etwas länger, aber so kam man doch rechtzeitig zum Stadion, in dem sich 6.800 Zuschauer einfanden. Bei recht günstigen Eintrittspreisen sowie einer guten Bratwurst (soll ja im Hanappi nicht so sein ;) ) und ordentlichem Bier machte das Wetter kurz einen Strich durch die Rechnung, aber nur kurz, denn dann kam doch wieder die Sonne raus. es war alles bereitet für ein Fußballfest und so hörte man am Babelsberger Park zuerst "Wir sind der zwölfte Mann", die Hymne von Dresden, dann aber "Babelsberch 14482" und die Textzeile "Vorallem aber is es besser als in Sachsen" wurde lautstark mitgesungen.

Die Potsdamer begannen sehr defensiv und überließen den Dresdenern das Spiel im Mittelfeld. Der Aufstiegskandidat spielte aber sehr hektisch und vergab so einige gute Möglichkeiten, weil der letzte Pass zu spät, zu früh oder einfach schlecht gespielt wurde. Marian Unger, der Torwart von 03, konnte die Standards mit etwas Glück und seinem Talent auch klären. Auf der anderen Seite war Benjamin Kirsten, Sohn des bekannten Stürmers Ulf, eher selten am Ball. Die Sachsen drückten, doch Babelsberg schaffte es immer wieder sich hinten für längere Zeit zu befreien. Doch insgesamt war das Unentschieden nicht ganz unverdient, wenn auch durchaus auch nicht unglücklich für die Preußen. Damit blieb in der Halbzeit auch die Veränderung in der Fanszene sich vor Augen zu führen. Durch die neue überdachte Hintertortribüne war ein Teil des aktiven Supports von der Nordtribüne gewechselt. Die Stimmung war dadurch aber eindeutig besser geworden, ein Jahr vorher war der aktive Teil der Fans noch geringer. Highlight ein typisch ostdeutscher Rentner, der voller Leidenschaft dem Vorsänger folgte, auch wenn nicht ganz im Rhythmus.

In der zweiten Hälfte nahmen die Potsdamer mehr am Spiel teil, während Dynamo die Zeit davon lief. Klar das man beim aufsteiger 3 Punkte holen sollte, wenn man in Liga 2 möchte. Doch auch die 03er bekamen Sorgenfalten  Eine zu dem Zeitpunkt aus Zuschauersicht nicht ganz verständliche rote Karte gegen Matthias Rudolph sorgte für Überzahl der Sachsen. Das sorgte auch für die nächste Druckphasen die nur kurz unterbrochen wurde. Die Ultras des SV Babelsbergs forderten Vorstand raus und hatten auch etwas Pyro zum abbrennen, dem wollten auch die Dresdener nicht nachstehen und brannten ihrerseits ein paar Bengalische Feuer ab. Nichts tragisches weiter, doch in Deutschland reicht das schon für eine Spielunterbrechung. Die konnte bei abziehenden Rauch dann Dresden gleich für ein Tor nutzen. Müller mit dem Ball auf Koch, der den Ball an Unger vorbeibrachte. Neben dem Block der Sachsen jubelte auch die halbe Haupttribüne, wo sich viele Dresdener Karten besorgt hatten. Es lief alles für die Elbestädter, doch 03 schlug zurück und das in Form von Rico Engler. Der Ex-Leipziger traf kurz vorm Schluss zum 1:1. Blieb es dabei? Nicht ganz, nach einem Angriff von Dresden stoppte Schahin einen Konter der blau-weißen und sah dafür rot. Am Ergebnis änderte dies nichts mehr. Für Babelsberg war es die große Feier, nachdem die Klasse zeitig gehalten wurde. Für die Sachsen hatte der Abend auch etwas gutes, da Offenbach patzte übernahm die SGD immerhin den Relegationsplatz. So war der Frust für die Sachsen nicht ganz so schlimm, da immerhin 2 Punkte verschenkt worden waren.
























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