Nachdem man aus 4 Spielen in der Gruppenphase immer noch bei null Punkten stand, war es gegen den nominell einfachsten Gegner jetzt an der Zeit, auswärts Punkte einzufahren. Das Heimmatch ohne Zuschauer aufgrund der Vorfälle in Saloniki ging 1:2 verloren und trotz schlechter Leistung war das nicht ganz verdient. Außerdem ging es noch um eine Setzung für nächstes Jahr und daher musste gepunktet werden.
Die Tour war von einmaligen Erlebnissen wie verpassten Flügen, Ausweiskontrollen und extrem hohen Preisen gekennzeichnet. Aber auch nächtliche Bustouren und verdammt viele grün-weiße waren in Trondheim zu sehen. Die Stadt war eine kleine, aber sehr feine Stadt, die in einer Mischung aus aufstrebend und Filmkulisse für Michel aus Lönneberga beschrieben werden kann. Dagegen steht Rosenborg. Oftmals in der ChampionsLeague, mitlerweile aber auch im zweiten Glied der europäischen Teams gelandet. Doch die Vorzüge im Vergleich zu österreichischen Vereinen war nicht zu übersehen. Ein größerer Fanshop, mit dem Lerkendal-Stadion ein sehr Charakteristisches, aber unmodernes Stadion, aber nicht baufällig wie an anderen Orten.
Vor 8.000 zuschauern fand das Spiel statt, das von Beginn an eine gleichwertige Rapidmannschaft zeigte, die zwar bemüht, aber ohne Mittel war. Rosenborg spielte aber um keinen Deut besser und kam trotzdem in Führung. Eine schöne Einzelaktion brachte den Vorteil, nachdem die ganze Rapiddefensive zu Statisten dekradiert wurde. Rapid auch in der Folge engagiert, aber ohne kreativ aufzufallen. Man fragte sich, ob Rapid auswärts auch mal gewinnen kann im Europacup.
Zumindest konnte man Tore schießen, das in Form eines Verteidigers. Schrammel glich für Rapid aus, das erste Tor seit dem Hinspiel gegen die Norweger, seitdem gab es immerhin 3 Europapokalspiele ohne Torerfolg. Nach 66 Minuten brachte Boyd Rapid sogar in Führung. Damit war die Setzung plötzlich erreichbar und auch die Tabelle sah nicht mehr so schlimm aus. Doch es sollte noch anders kommen. Trondheim nutzte die Verlegenheiten der Verteidigung, die mit der Führung überhaupt nicht klar kam. Nach dem ausgleich mit Beginn der Rapidviertelstunde war es der Ex-Rostocker Prica, der die Norweger noch mit 3:2 zum Sieg schoss. Eine sehr unnötige Niederlage für Rapid, die gegen die Skandinavier nicht ohne Punkte hätten bleiben dürfen. So verkaufte man sich unter Wert und konnte trotz drei Gruppenphasen die Setzung nicht erspielen. Das ist definitiv nicht Rapidwürdig.
Der restliche Aufenthalt in Norwegen war dafür sehr angenehm. Am nächsten Tag ging es noch zu den Skisprung-WM Schanzen von 1997. Die liegen ein ganzes Stück auserhalb von Trondheim, wobei man auch an den Vororten nette Ecken finden kann. Der Rückflug verlief ohne verpasste Flüge und einem abstecher nach Deutschland, insgesamt sicher ein sehr feiner Auswärtstrip in ein wunderschönes Land.
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