Montag, 28. Februar 2011

Immer Vorwärts Rapid Wien

Nach einem Punkt aus den ersten beiden Auswärtsspielen stand nun das erste Spiel im St. Hanappi an. Gegner waren die Kapfenberger, die in der Herbstrunde knapp geschlagen werden konnten und in der Tabelle so stehen, dass sie eigentlich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben und bisweilen auch immer einmal überraschen konnten. Zwar ging ihr Auftakt gegen Sturm verloren und das Spiel gegen Innsbruck wurde abgesagt, doch trotzdem sollte man sie eben nicht unterschätzen. Rapid war außerdem zum Siegen verdammt, wenn man noch über die Liga eine Chance auf den internationalen Startplatz über die Liga erhalten wollte. Nach dem Spiel gegen Salzburg waren aber mit Prokopic, Drazan und VoH ausfälle zu verzeichnen. Dafür war zur großen Überraschung aller Rene Gartler wieder fit, der neben Nutschi den Sturm bildete. Ansonsten gab es nur noch eine Überraschung, Steffen Hofmann spielte von Beginn an.

Nach dem ASB-Kickerl kam ich zu einem sehr günstigen Rapidspiel durch einen Abobesitzer, der eins zu viel hatte. Damit hatte ich erstmals freien Blick auf Ost und West, was zu relativ interessanten Stimmungsanteilen führte. Von Kapfenberg war eine recht kleine Fangemeinde vertreten, also waren sie definitiv nie zu hören. Der Block West war von Beginn an mit einem neuen Chant da, der sich auch gleich scheinbar auf die Mannschaft übertrug. Dann es Spielten nur die Gastgeber und Rene Gartler hätte Rapid auch recht früh in Führung bringen können. Doch so blieb es lange Zeit offen. Auffällig war aus dem oberen Rang aber Rapids System. Ein sehr offensiver Kayhan, der dafür sorgte, dass hinten eigentlich immer nur 3 Mann standen. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler liefen viel, waren aber kaum ins Offensivspiel eingebunden. Viel lief dafür über dem Kapitän, der wieder einmal zeigte, wie wichtig er fürs Spiel der Hütteldorfer ist. Aber auch ein anderer sorgte für positives. Während man bei Nutschi im Herbst noch von einem absoluten Anitkicker sprechen konnte, sieht man mittlerweile eine starke Weiterentwicklung. Er hält Bälle, er verteilt sie gut und kann auch Chancen auflegen, etwas was man ihm zu Beginn seiner Rapidzeit nicht wirklich unterstellen konnte. Damit wird auch klar, warum Salihi nicht zum Zuge kam, denn was Nutschi lief bzw. arbeitete, hätte der Albaner nie zustande gebracht.

Trotz einer guten Leistung waren zur Pause aber noch keine Tore gefallen, was nicht unbedingt beruhigend war. Eher die Leistung der Kapfenberger, die nur einmal aus der Distanz für etwas wie für Gefahr sorgten. Auch die anderen Spiele machten nicht zu 100% Mut. Zwar spielte Red Bull in Wiener Neustadt zur Pause noch auf 0:0, so begann die Austria wenig überraschend den LASK auseinanderzunehmen. Also musste Rapid auf alle Fälle noch mehr tun, um das Heimspiel erfolgreich zu gestalten. Und das gelang auch ausgerechnet Nutschi, der seine Leistung mit einem wichtigen Tor nach guter Vorarbeit von Pehlivan veredelte. Danach war die Messe fast gelesen, denn Kapfenberg kam bis auf eine Aktion von Soma zu keiner Chance. Was sich auch auf die Stimmung im Stadion auswirkte. Es fehlten wieder die „Pacult raus“ Rufe und auch die West mit einer sehr ansprechenden Lsitung, während die Ost das hohe Niveau von der Lautstärke her nicht über die Spieldauer aufrechterhalten konnte. Rene Gartler und Steffen Hofmann wurden nach der Führung dann geschont und es kamen Salihi, der wenig Akzente danach setzen konnte, und Trimmel, der bei seinem Comeback nach Schambeinentzündung sofort das 2:0 erzielte und somit für die endgültige Entscheidung sorgte. Das Spiel klang danach mit viele Rapidchancen aus, die jedoch nicht verwertet werden konnten. Letztes Positives war die Einwechslung von Hinum, der also auch wieder fit ist und so konnte von einem gelungenen Heimauftakt 2011 gesprochen werden, der die Chancen auf einen internationalen Startplatz wahrte.












Montag, 21. Februar 2011

Unsere Gegner sind alles Bullen

Der 20.02. brachte das zweite Auswärtsspiel 2011. Nach dem verpatzten Start in Wiener Neustadt war es nötig, in Salzburg zumindest einen Punkt einzufahren, da alle anderen Konkurrenten um einen internationalen Startplatz gepunktet hatten. Die Salzburger waren vor dem Spiel 4 Punkte vor Rapid und auch sie hatten einen schlechten Start in die Frühjahrsrunde mit dem 1:1 im Westderby gegen Wacker Innsbruck. Doch die andere Vorgeschichte zum Spiel ereignete sich im letzten Jahr, als ich einem Freund versprochen hatte, ihn zum ersten Match in Salzburg nachdem ich in Wien wohne mitzunehmen, die Karten hatte ich und mit 2 Wienern ging es mit dem Auto nach Salzburg. Um rechtzeitig zu kommen wurde auch die eine oder andere Ampel ignoriert und auch quietschende Reifen gehörten auf der Fahrt dazu, natürlich alles nur für Rapid.

Vor dem Stadion war dann unsere Gruppe komplett und es ging 1,5 Stunden vor Anpfiff ins Stadion, wo der Block schon richtig gut gefüllt war, was man so früh im Stadion nicht unbedingt erwarten kann. Dagegen waren die Salzburger noch nicht anwesend, um die Vorurteile gegen Kommerzvereine mal wieder hervorzuholen. Das bekamen auch die Salzburger Spieler zu spüren, die als erste den Rasen zum warmmachen betraten und auch ordnungsgemäß ausgepfiffen wurden. Doch je näher der Anpfiff kam, umso voller wurden auch andere Ränge und besonders auf der Gegengeraden hatten sich einige mit grün-weißen Schals verirrt.

Der Support begann schon 30 Minuten vor dem Spiel als der gleiche Chant der in Wiener Neustadt Ende der ersten Hälfte gesungen wurde auch wieder zum Besten gegeben wurde. Und diesmal passte er durchaus und so gab es schon vor Anpfiff eine recht gute Stimmung. Man merkte, um was es in dem Spiel ging. Zum Einlauf gab es bei uns dagegen nur eine kleine Coreo, dagegen zeigten die Salzburger eine mit Pyro, ob es dafür Stadionverbote gab ist unbekannt. Die Partie begann mit guten 15 Minuten von Rapid, ehe die Salzburger die grün weißen in die eigene Hälfte zurückdrängten, da hätte schon ein Tor für die Hütteldorfer fallen dürfen. Trotzdem gab es eine ansprechende Leistung des BW und auf dem Platz. Doch so wie auf den guten Support kann man sich bei Rapid auch auf etwas anderes verlassen: Grobe Abwehrschnitzer. Und so einer von Soma führte zum 1:0 für die Hausherren. Bitter, da Rapid auch vorn eine große Chance kurz darauf vergab. Wobei man fairerweise gestehen muss, dass die Salzburger auch einige male am großartig agierenden Helge Payer scheiterten.

Woran es lag, dass in der Pause Tumulte im Block einsetzten ist nicht ersichtlich gewesen, auf alle Fälle gab es eine kleine Schlägerei, Medien würden wohl von Selbstreinigung der Kurve sprechen. Auf dem Platz gab es für den zweiten Abschnitt eine Änderung: Steffen Hofmann war jetzt auf dem Platz. Was fürs Spiel von Rapidsichtlich gut war. Doch nun kam Hektik in die Partie, denn Drazan und Cziommer bekamen die rote Karte, kurz darauf sah auch Prokopic den roten Karton, Rapid also in Unterzahl. Wobei Rapid zu dem Zeitpunkt gefühlt für jedes kleinere Foul mit gelb bestraft wurde. Was mich irgendwie ans Spiel von RB Leipzig gegen Lok Leipzig erinnerte, wo der andere Teil des Vereins in Deutschland auch immer recht rasch und lange auf dem Boden fiel und liegenblieb. Entsprechend angespannt war in der Zeit auch die Stimmung in der Kurve und die kleinen Schwächephasen wurden so gut überwunden. Dann die 71. Minute und das Tor von Soma, der sich beim Salzburger Tor ja einen Bock leistete, was zu einem absolut genialen Jubel führte. Und das war der richtige Stimmungsmacher für eine Pyroreiche Eröffnung der Rapidviertelstunde und fast wäre noch ein genialer Moment gekommen, doch Steffen Hofmann gelang es nicht, den Ball ins Tor zu bringen in der ca. 77. Minute. Das wäre in Unterzahl natürlich der Wahnsinn gewesen, gegen Red Bull das Spiel zu drehen. Und so begannen 10 Minuten voller Hoffen und Leiden, denn Salzburg spielte noch einmal stark nach vorn und bei Rapids Defensive weiß man ja eh nie. Auf der anderen Seite brachte Peter Pacult bei 9 Mann für Kavlak noch Nutschi um mit einem 4-1-1-2 oder halt 4-2-2 zu spielen, eigentlich vollkommen verrückt in der Situation, aber durchaus ein guter Schachzug, da Nutschi auch einige Bälle so verarbeitete, dass immerhin Zeit gewonnen wurde um den Punkt schlussendlich aus Salzburg zu holen.

Mann des Tages war sicherlich Payer, der einige Male rettete. Auch Drazan und Prokopic zeigten bis zu ihren Ausschlüssen eine gute Partie. Sorge für uns bereitet wohl zurzeit am Meisten der Sturm und das Mittelfeld, zweiteres jedoch vor allem wegen 2 gesperrten Spielern in der nächsten Zeit. VoH zeigte eine schwache Partie, wobei ich nicht glaube, dass ein anderer es vorn besser gemacht hätte. Außer der verletzte Gartler. Da kann man als Rapidler nur hoffen, dass er bald wieder fit wird. Aus sportlicher Sicht helfen Rapid jetzt nur 3 Siege in den kommenden Spielen, bevor es auf den Generalliacker zum Derby geht. Oder man muss sich doch über den eigentlich ungeliebten Pokal fürs internationale Geschäft qualifizieren.

Dafür war der Support schon wieder mindestens ChampionsLeaguewürdig (Quelle: Ein Bayernfan der nur meinte: „brutal“ und das auf gut bezog.) Aber es war definitiv besser las in Wiener Neustadt, was auch am Ergebnis und am Engagement der Mannschaft im Spiel lag. Man kann der Mannschaft für die Leistung eigentlich nichts Böses unterstellen, es war vor allem kämpferisch wieder ein Auftritt, mit dem man zufrieden sein kann. Aber jetzt muss man halt auch wieder die spielerischen Mittel finden, um auch gegen die Kleinen Gegner erfolge zu feiern. Nach einem kurzen Abstecher nach Deutschland um den Piefke zur Bahn zu bringen (wer die Ironie findet, darf sie gern behalten) ging es über Linz, wo im McDonalds noch ein Rapidfantreff stattfand, zurück. Wobei es während der ganzen Fahrt eigentlich Wahnsinn war, wie viele zum Auswärtsmatch unterwegs waren. Das alle in Linz rasten war eigentlich nur das recht beeindruckende Finale davon.







Montag, 14. Februar 2011

Ein schönes Büchchen…

Das Buch, welches ich vorstellen möchte ist eine Chronik des fiktiven Ortes Gigeritzpatschen, der, wie auf dem Einband gut zu vernehmen ist, als Spiegel für die gesamte Gesellschaft stehen soll. Natürlich ist so ein Buch nur zu lesen, wenn man etwas von Ironie versteht und dem Sarkasmus nicht ganz abgeneigt ist. Besonders interessant sind die Stellen der berühmten Persönlichkeiten der Stadt. So sind bei Joseph F. Ritzel und Co. zum Teil einige Kracher dabei, die wohl nicht jedermanns Geschmack sind. Für wen zum Teil geschmacklose Witze zu viel sind, sollte bei diesem Buch nicht zugreifen, aber damit würde man etwas verpassen.

Denn es beginnt mit der Geschichte des Ortes, die geniale Storys mit durchaus realistischen Optionen verbindet, sodass man manchmal zweifelt, ob es den Ort nicht doch gibt. Doch im nächsten Satz kommt dann wieder eine Übertreibung, die alles vorher gelesene in den Schatten stellt und einem mehr als einmal zu einem Lachen zwingt. Höchst lesenswert sind die kulinarischen Tipps und die Vereine der Stadt, wo ein Gag den nächsten jagt. Man kann das Buch in Kürze komplett verschlingen, oder auch nur einzelne Anekdoten ohe Probleme lesen. Doch man wird an den einzigen negativen Punkt recht schnell kommen. Die Chronik könnte noch viel länger sein, zumindest wünscht man sich das während der letzten der nur knapp 100 Seiten.

„Ein schönes Plätzchen: Eine umfassende Chronik der Stadt Gigeritzpatschen“ ist ein genialer Rundumschlag geworden, bei dem so manch Star mit der Wahrheit konfrontiert wird und die Gesellschaft eigentlich auf interessanteweise ad absurdum geführt, genau so wie sie es verdient. Da kann man nur hoffen, dass den Autoren Daniel Koinegg und Franz Steinbauer der Ruhm zu Teil wird, den sie verdienen.

Wiener Neustadt, keine Reise wert

Nachdem ich nicht unbedingt nur gute Erfahrungen gemacht hatte war die Fahrt nach Wiener Neustadt damit verbunden, dass es wieder mal positiver in der Stadt in Niederösterreich gibt. Auch wenn Rapid die letzten Frühjahrsauftakte immer verloren hatte war ich nach dem Teplicespiel optimistisch und besorgte mir eben doch noch die Karte. Schließlich musste Rapid Boden auf Ried gutmachen, wenn die Mission 33 noch gelingen sollte. Allerdings waren mit Rene Gartler und Neuzugang Prokopic zwei wichtige Spieler verletzt. Auf der Gegenseite war mit Magna Wiener Neustadt ein Gegner, der um die Lizenz bangt. Durch den Ausstieg vom Autozulieferer am Saisonende waren einige Spieler schon mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht worden, doch außer Patrik Wolf hatte keiner den Club verlassen.

Die Fahrt nach Wiener Neustadt war diesmal mit dem Zug, wo die Fahrpreise von 7 Euro nicht so stark ins Gewicht fielen, dafür waren zu einem frühen Zeitpunkt auch recht wenige Rapidler im Zug. Das änderte sich allerdings am Hauptbahnhof, wo viele Rapidler warteten…auf was wurde nur nicht so ganz klar. Nachdem die Busverbindung zum Stadion recht bescheiden war und das Stadion ein gutes Stück entfernt war nahmen wir kurzerhand ein Taxi um rechtzeitig am Stadion zu sein. Wobei der Ort den Namen Stadion kaum verdiente. Zumindest kamen wir hier bei kaltem Wetter immerhin in den Genuss, die Ergebnisse der deutschen Bundesliga mitzubekommen. Außerdem gab es die Spielstände aus Favoriten, wo der Tabellenführer Ried leider gegen die Austria verlor. Immerhin sickerte auch die Aufstellung durch fürs Spiel. So ersetzte im Tor Payer wieder Hedl und Steffen Hofmann stand noch nicht wieder auf dem Feld, sondern nahm auf der Bank platz.

Nachdem die Blaskapelle fertig gespielt hatte vor der zu dem Zeitpunkt leeren Ehrentribüne waren die Fans des Gastgebers zu hören, aber kurz vor dem Spielbeginn änderte sich das, da die Rapidfans den bekanntermaßen lautstarken Support hatten. Die Coreo mit viel Pyro bildete da nur den Auftakt zu mehr. Und noch während der Nebel im Stadion war hätte es 1:0 für die Gäste stehen müssen, doch Nutschi vergab die große Chance. Im Gegenzug zeigte Neustadt wie man Chancen nutzt, als Soma nicht ganz aufmerksam war ging ein Kopfball nach der Flanke ins Tor in der 5. Minute schon. Ein verdammt schlechter Beginn.

Rapid danach weiter die bessere Mannschaft und auch die Stimmung auf den Rängen war gut, auch wenn der Sturm mit Jan VoH und Nutschi kaum zu sehen war. Dafür hatte Drazan einige gute Szenen, der den Vorzug vor Saurer bekommen hatte. Aber auch er brachte bei seiner großen Chance nichts zu Stande. Im Gegensatz zu Wiener Neustadt. Die Drückten kurz auf den zweiten Treffer, erst konnte Payer gut parieren. Kurze Zeit später ein Solo bei dem Soma richtig schlecht aussah und ein Kracher von Burgstaller, der das 2:0 markierte. Das Rapid heute kein Glück hatte bewies der nächste Höhepunkt. Ein Freistoß von Kavlak ging ans Aluminium. Auf den Rängen war zu dem Zeitpunkt eigentlich gute Stimmung, doch die kippte etwas vor der Pause, als zum Teil Böller flogen und ein paar Rufe kamen, die nicht ins Stadion gehören. Doch dann hatten sich die Fans auch wieder einbekommen, auch wenn zum Halbzeitpfiff einige „Pacult raus“ Rufe zu hören waren. Ob man den Trainer nach einem Spiel nach der Pause entlassen sollte sei dahingestellt ;).

Im Zweiten Abschnitt drückte Rapid am Anfang Magna weit zurück, auch ohne richtige Gefahr zu erzeugen. Trotzdem gab es Optimismus auf den Rängen, denn zur 60. Minute kehrte der Fußballgott auf den  Platz zurück. Und Steffen Hofmann hatte auch die Chance der zweiten Hälfte sofort, aber sein Schuss wurde auf der Linie geklärt. Auch in weiterer Folge war Rapid Feldüberlegen, ohne den Treffer zu markieren. Dagegen kam es im Aufbauspiel immer wieder zu Fehlpässen, vor allem in der Rapidviertelstunde, die auch wieder mit Pyro eingeläutet wurde. Und nun mischte sich die Enttäuschung über nie Niederlage mit Wut über den Trainer und Frust über die in den Augen der Meisten schlechten Leistung, was wieder zu nicht ganz so tollen Aktionen führte, ebenso wie zu „Pacult raus“- Rufen. Damit endete eben auch die Partie mit 2:0, ein nicht unbedingt gerechtes Ergebnis, aber wenn man seine Chancen nicht macht und hinten zu anfällig spielt ist eben nicht viel zu holen, auch in Wiener Neustadt. Die Gastgeber waren aber auch wieder gut eingestellt worden von Rapidlegende Peter Schöttel und zeigten eine gute Leistung, was auch nicht untergehen sollte.

Der Weg zurück zum Bahnhof war dann übrigens mit Shuttle-Busen organisiert. Lustig wurde es dann eben im Laden, als ca. 100 Rapidler an der Kasse standen. Die völlig überforderte Verkäuferin schaffte es dann doch, eine zweite Kasse zu öffnen. Was die Fans nicht abhielt, weiter Druck zu machen, so dass dann die Polizei in den Laden kam und die Gemüter sich wieder beruhigten. Nach der Bahnfahrt mit einigen Hochqualitativen Gesprächen war man wieder in Wien, was vielleicht der einzig positive Punkt des Tages war. Nächste Woche geht es gegen Red Bull Salzburg, wo man mit einer Leistung wie am Wochenende auch nicht viel holen wird. Und da ist nach der Auftaktpleite ein Sieg fast Pflicht.








Mittwoch, 9. Februar 2011

Rapids internationaler Wintertest

Im Gegensatz zum letzten Jahr (Test in Dresden) kam Rapids internationaler Testspielgegner diesmal nach Wien. Hierbei handelte es sich um den tschechischen Erstligisten FK Teplice. Der Verein aus der Glasmacherstadt kann sich immerhin mit drei Pokalsiegen rühmen und steht im Mittelfeld der nationalen Liga ohne echten Kontakt zu den internationalen Plätzen, dafür auch in der Lage, keinen Blick auf die Abstiegsplätze werfen zu brauchen. Rapid kam aus dem Trainingslager, wo Spartak Moskau und St. Gallen besiegt wurden, aber es im Anschluss daran gegen Rasenballsport Leipzig, Chinisau und St. Pölten schlechte Leistungen folgten. Da in einer Woche in Wiener Neustadt die Frühjahrsrunde beginnt war mit den Tschechen also ein ähnlich starker Club wie 7 Tage später in der Liga zu Gast als Standortbestimmung.

Steffen Hofmann stand nicht in der Startelf, dafür war Christopher Drazan der einzige, der von der wahrscheinlichsten Startelf abweicht, auf dem Feld. Und der machte am Anfang auch ein gutes Spiel, da er wie in der heimischen Liga für die Gegner zu schnell ist. Aber auch hier wurde schon deutlich, dass es nicht wirklich fürs Ausland reichen wird in Zukunft, denn wenn er sich mal festgelaufen hat, war es das mit dem Angriff. Außer er packt eben sein Psychofoul aus und bekommt Gelb, auch gegen Teplice zu bewundern. Ansonsten war Rapid überlegen und erspielte sich einige Chancen. Zunächst die größte für den Holländer, der den Ball ans Alu brachte. Da wurden Erinnerungen an den Abgewanderten Jelavic doch wach. Wenn Jan VoH genauso erfolgreich sein sollte, wäre es für die Rückserie nur von Vorteil.

Nach 12 Minuten war aber schon das erste Tor zu bestaunen. Sonnleitner provozierte das Eigentor, was die Hütteldorfer verdient in Führung brachte. Auch danach Waren die grün-weißen immer wieder im Angriff zu finden. Teplice war dagegen nicht zu sehen offensiv. Daher war das 2:0 durch Gartler folgerichtig. Doch dann sah man Teplice auch mal offensiv und gleich machte die Defensive wieder keinen guten Eindruck und es stand 1:2. Im direkten Gegenzug eine Flanke in den Strafraum und ein Duell zwischen dem Gästekeeper und Gartler, dass das 3:1 brachte. Ein Treffer, der nie und nimmer zählen darf. So war der Sieg zur Pause eigentlich klar, da die Tschechen offensiv ja kaum auffällig wurden.

Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Dafür bauten jetzt auch die grün weißen ab und so ging die Partie recht unspektakulär bis zur Rapidviertelstunde. Einzig wichtige Erkenntnis, Steffen Hofmann steht wieder auf dem Feld. Vom Support her waren die Ultras recht leise über die meiste Zeit der Partie, erst gegen Ende gab es immer wieder kurze Versuche, so etwas wie Stimmung auf der Süd zu machen, die restlichen Tribünen blieben zu. Das bedeutete auch, dass keine Tschechischen Fans im Stadion waren und sich so auch schlecht bemerkbar machen konnten. Gegen Ende der Partie gab es dann doch noch einen Aufreger. Steffen Hofmann durfte zum Elfmeter antreten, doc das er noch Trainingsrückstand hat bewies er auch hier und verschoss den Strafstoß. Trotzdem machte die Partie Mut für den Auftakt gegen Wiener Neustadt.






Wiener Testspielderby

Als Höhepunkt der Vorbereitung stand nun das kleine Wiener Derby am 4.2. an. Dies richtete der Sportclub aus, der in der dritten Liga ja doch in Richtung Aufstieg schaut. Die Gäste von der Hohen Warte hingegen stehen am Ende der Ersten Liga (also der Zweiten) und spielen nur noch um den Klassenerhalt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass beide Vereine sich nächste Saison in der Regionalliga wieder duellieren. Doch so war es nach einem schönen Frühlingshaften Tag ein Testspiel bei gefühlten Minusgraden und kaltem Wind, nicht unbedingt die besten Vorraussetzungen, um ein gutes Fußballspiel zu sehen.

Und die Gastgeber zeigten auch in der ersten Hälfte die gewohnt schwache Leistung wie in den anderen Testspielen, was auch die Stimmung an den Rängen (also auf dem Grashügel) zunächst etwas herunterzog. Die Vienna war zwar Feldüberlegen, aber wie in der Hinserie mit einem recht schwachen Spiel direkt vor dem Kasten. Die Fangesänge ähnelten sich dafür mehr als die Leistung auf dem Platz, beide Anhängergruppen zeichneten sich durch englische Chants aus. Die wurden auf Seiten der Vienna dann lauter, nachdem ein Spieler es doch schaffte, den Ball im Tor zur Halbzeitführung einzuschieben.

Die Halbzeitpause war zum vergessen, vor allem weil man in der kürze der Zeit kein Bier erstehen konnte durch die doch zahlreichen Zuschauer, die eben nur ein Ziel kannten. Ein weiterer Grund war die verkürzte Unterbrechung, da die Temperaturen die Taktikbesprechungen beider Teams doch etwas einkürzten. Das Spiel wurde besser, was auch am Heimteam lag, während die Gästefans durch zum Teil recht Gegnerfeindlicher Chants aufmerksam machten. Der WSC-Anhang wurde auch lauter. Das lag aber mehr am Spiel als an den Temperaturen, denn es war mittlerweile sehr kalt. Und nach einem schönen Freistoß war der Ball im Netz und der Jubel umso größer, denn man hatte gegen den Zweitligisten ausgeglichen. In Folge machten die Hausherren weiter Druck, doch die Tore schossen nur noch die Gäste. Nachdem die Viennafans Pyro gezündet hatten schoss man erst aus nicht unbedingt regulären Positionen das 1:2 und legte dann noch das dritte Tor nach. Alles innerhalb der letzten Minuten. Das Resultat war nicht unbedingt so gerechtfertigt, aber da es nur ein Test war, ist das für den Drittligisten wohl verschmerzbar.  


Freitag, 4. Februar 2011

Der Wiener Sportklub in der Vorbereitung

Neben Rapid, der Austria und der Vienna gibt es noch einen weiteren größeren Verein in Wien. Der Wiener Sportklub. Vielleicht hat er die wechselvollste Geschichte, zwischen Ausgliederung des Fußballbereiches und der jetzige Streit um die Wiedereingliederung. Es ist der älteste Sportverein Wiens, nicht aber der erste Fußballverein, um Missverständnisse vorwegzunehmen. Welche Sportart zuerst betrieben wurde blieb im Gespräch unklar. Aber auch hier hat man wieder etwas Typisches. Die gleichen Leute stehen jeden Tag am Platz und schauen dem Team zu. So sah man fast die gleichen Gesichter wie beim Grottenkick gegen Würmla.

Die großen Erfolge sind längst Geschichte, bis vor kurzem konnte man sich immerhin gegen die Vienna das Derby liefern, aber als diese Aufstiegen blieb man in der Regionalliga zurück. Auch wenn die Vienna auf einem guten Weg ist, nächstes Jahr das Derby wieder in der 3. Liga zu spielen. Übrigens genau das Spiel wird der nächste Test sein. Doch gegen den SC Leopoldsdorf entwickelte sich schnell ein Grottenkick erster Güte. Was auch bei Minusgraden und Wind nicht unbedingt mehr Lust auf die Partie machte. Die Gäste überraschten dennoch. Sie traten zum Teil in kurzen Hosen an, eigentlich ein Grund für eine Einlieferung, aber stattdessen hielten sie mit den Wienern gut mit.

Im Zweiten Abschnitt änderte sich das Bild ein wenig. Durch Umstellungen waren die Hausherren plötzlich deutlich besser, allein an der Chancenauswertung mangelte es. Doch irgendwann gelang es dann doch noch, zwei Tore gegen einen jetzt überforderten Gegner zu schießen, was uns als Eindruck auch reichte. Wir suchten das warme und den deutschen Bundesligafußball, bei dem auch nur etwas mehr Qualität zu sehen war.



Rapids Test neben dem Block West

Seit 16 Tagen bin ich nun in Wien und es war endlich Zeit, dass ich auch mal zu Rapid gehen kann. Da es im Winter nicht die Zeit für Fußball ist, testete Rapid nur neben dem Hanappi direkt vor der West. Also ging es gegen 16 Uhr weg vom AKH bis zur U4 dann gen Hütteldorf. Das erste Mal war die Anreise für mich per U-Bahn. Wie für einen Test gegen einen Unterligisten üblich, war die U Bahn auch leer genug. Trotzdem waren am Spielfeld vor dem Hanappistadion einige Zuschauer, die sich Rapid und die neuen Schimpelsberger und nicht entgehen lassen wollten. Auch Gäste aus Götzendorf waren mit einem nennen wir es „Volksschulmob“ anwesend und machten genau so wenig Stimmung wie die Rapidultras, die dafür vor und während dem Spiel mit Bengalos auffielen.

Ansonsten war abseits des Platzes weniger los, außer dass die skeptischen Blicke auf meinen Schal jedes Mal echt genial sind. Mal schauen, wie lange dieses Phänomen noch anhält. Aber nun zum Spiel: Rapid begann durchaus Kombinationssicher, vor allem über Kayhan und Kavlak, die immer wieder Akzente setzten konnten. Auf den ersten Treffer musste man aber kurz warten, denn Kayhans Flanken waren immer flach, was durchaus als Kritik zu verstehen ist, wenn man mit Vennegoor of Hesselink einen kopfballstarken Stürmer auf dem Feld hat. Ironischer Weise sorgte aber genau so ein flacher Ball in die Mitte für das 1:0 durch Christoph Saurer. Danach war Rapid auch weiterhin Spielbestimmend, auch wenn man große Chancen ausließ. Vor allem Vennegoor of Hesselink überzeugte mit einigen Kunststückchen und richtig gutem Stellungsspiel. Wenn er noch die Bälle unterbringt kann er einiges bewegen in Hütteldorf. Durch ein Tor von Gartler stellte Rapid auf den Pausenstand, doch vorher vergab nach einem schönen Pass Gartler die Chance, Jan ein einfaches Tor vorzulegen, als der Querpass völlig unannehmbar zum Holländer kam. Solche Chancen darf man in der Meisterschaft nicht auslassen.

Nach dem Seitenwechsel kam Schimpelsberger in die Partie, der gute Ansätze zeigte, dagegen spielte mit Hinum ein eher defensiverer auf der Position von Kavlak, was sich auch aufs Spiel auswirkte. Trotzdem schoss Rapid noch 4 Tore, die Schützen waren Gartler, JVoH 2 mal und den Abschluss machte Salihi, wobei er genau wie Nutschi später ins Spiel kamen und vor allem der Held aus dem Villapark wieder mal zeigte, dass er spielerisch sehr limitiert ist. Bei kalten Temperaturen ging der Test zu Ende, wie üblich bei Testspielen kamen auch einige Zuschauer zu Autogrammen und so machte der abendliche Kick Appetit auf die Frühjahrssaison.